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Das legendäre Emserwasser

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Der nationale Ersatztreibstoff Emserwasser

 

Zur Förderung der regionalen Wirtschaft gründete Werner Oswald im Jahr 1936 die Holzverzuckerungs-AG (HOVAG) im bündnerischen Ems. Mit Ausbruch des 2. Weltkriegs wurde das hergestellte Ethanol ein begehrter Artikel.
 
Der Bund schloss 1941 einen Vertrag, welcher der HOVAG die Abnahme von rund 100 000 Tonnen Treibstoff bis Ende 1955 zu Gestehungskosten garantierte. Das sogenannte Emser Wasser trug während des Krieges rund 30% zur Deckung des Bedarfs des motorisierten Verkehrs und der Luftwaffe bei.
 
Mit dem Ende des Kriegs und wieder einsetzenden Treibstoffimporten zu Preisen deutlich unter den Gestehungskosten der HOVAG hatte der Bund keine Verwendung mehr für die Ersatztreibstoffe.
 
Die CARBURA wurde deshalb verpflichtet, das Emser Wasser abzunehmen und dem Benzin beizumischen, was zu erhöhten Benzinpreisen (und Importabgaben) führte. Der Vertrag des Bundes mit der HOVAG von 1941 beruhte auf Sondervollmachten des Bundesrates, die mit dem Kriegsschluss wegfielen.
 
Eine Verlängerung des Ende 1955 ablaufenden Vertrags erforderte eine Volksabstimmung. Die "Emser Vorlage" wurde 1956 vom Volk verworfen.

 

Das Schweizerische Pflichtlager

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